Der FC Schalke 04 hat sich auf die Fahnen geschrieben, seinen Kaderwert in den kommenden sechs bis acht Jahren wieder auf 200 Millionen Euro zu schrauben. Dass dieses ehrgeizige Unterfangen natürlich nur in der Bundesliga gelingen kann, ist klar. Am Samstag kann der S04 beim Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern (20.30 Uhr) den ersten Schritt dahin machen. Nach dem 3:5 beim Hamburger SV wären das die ersten Punkte auf dem Weg zum angepeilten sofortigen Wiederaufstieg.
Dass man aber bereits strategisch in die Zukunft schaut, hat die Leihe von Yusuf Kabadayi vom FC Bayern München beweisen. Dieser Transfer, der per Kaufoption endgültig gemacht werden kann, sei vor allem auch eine Entscheidung zur Steigerung des Kaderwertes gewesen, erklärte Schalkes Trainer Thomas Reis auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Kaiserslautern. Man wolle den Stürmer entwickeln, da man glaube, dass in ihm großes Potenzial steckt.
Dass man auf Schalke nicht immer die nötige Geduld hatte, vielleicht auch haben konnte, zeigt ein anderer Transfer. Denn das ehemalige Knappenschmiede-Talent Haji Wright ist nun für die feste Summe von neun Millionen Euro vom türkischen Süper-Lig-Klub Antalyaspor zu Coventry City in die englische Championship gewechselt. Durch Boni kann die Ablöse sogar noch auf elf Millionen Euro steigen.
Rekordtransfer für Coventry City
Für den Zweitligist aus England ist das der Rekordtransfer der gesamten Vereinsgeschichte. „Dies ist ein bedeutender Transfer für den Club, von dem wir wissen, dass die Fans ihn begrüßen und begeistert sein werden, und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Haji", schreibt der Verein auf seiner Homepage.
Haji Wright kam 2016 als 18-Jähriger zusammen mit Weston McKennie nach Gelsenkirchen und galt damals als das größere Talent von beiden. Auch Schalkes Ausbilder Norbert Elgert hielt große Stücke auf ihn. Während McKennie leistungsmäßig explodierte, konnte sich Wright beim S04 nicht gegen die damals auch noch sehr namhafte Konkurrenz im Sturm durchsetzen. Er kam nach der U19 überwiegend in der U23 des Teams zum Einsatz. Die schoss er zwar 2018/19 mit 14 Toren in die Regionalliga, aber er hatte als US-Jugendnationalspieler andere Ambitionen.
Nach einer Leihe zum SV Sandhausen wechselte er in die Niederlande zu VVV Venlo und von dort zu SönderjyskE nach Dänemark. Der Durchbruch gelang ihm dann unter Trainer Nuri Sahin bei Antalyaspor. In 60 Spielen in der Süper Lig erzielte er 29 Tore. Er wurde zum Nationalspieler und nahm für die USA an der Weltmeisterschaft in Katar teil. Nun folgt mit 26 Jahren der Wechsel auf die Insel.